Sozialpartnerinnen und IV: Gemeinsam für bessere Kinderbetreuung und Kinderbildung
Um endlich Verbesserungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf den Weg zu bringen, fordern die Vertreterinnen der Sozialpartner und Industriellenvereinigung (IV), Martha Schultz (WKÖ-Vizepräsidentin und FiW-Bundesvorsitzende), Korinna Schumann (Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende im ÖGB), Renate Anderl (Präsidentin der AK), Irene Neumann-Hartberger (Vizepräsidentin Landwirtschaftskammer Österreich) und Sabine Herlitschka (IV-Vizepräsidentin) heute, Dienstag, nachdrücklich eine funktionierende Kinderbetreuung mit Fokus auf frühkindliche Bildung. Im Rahmen des Kinderbetreuungsgipfels in der Hofburg, in Anwesenheit von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Doris Schmiedauer, diskutieren hochkarätige Expert:innen die zentralen Fragen einer zukunftsorientierten Kinderbildung und -betreuung. Zudem werden Best-Practices gelungener Initiativen aus den Bundesländern präsentiert.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat sich in den vergangenen Jahren zu einem gesellschaftlichen Schlüsselthema entwickelt. Leider sind es noch immer mehrheitlich die Frauen, die den schwierigen Drahtseilakt zwischen Familie und Beruf zu meistern haben. "Die Problematik ist allen bekannt, die enorme Belastung für berufstätige Mütter und Familien alltägliche Realität. Es ist schon einiges passiert, aber wir sind noch lange nicht dort, wo wir hinwollen, deshalb ist es notwendig, dass wir dran bleiben und weitere Maßnahmen einfordern“, zeigen sich die Spitzen der Sozialpartnerinnen und Industriellenvereinigung in einem starken Schulterschluss einig.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat sich in den vergangenen Jahren zu einem gesellschaftlichen Schlüsselthema entwickelt. Leider sind es noch immer mehrheitlich die Frauen, die den schwierigen Drahtseilakt zwischen Familie und Beruf zu meistern haben. "Die Problematik ist allen bekannt, die enorme Belastung für berufstätige Mütter und Familien alltägliche Realität. Es ist schon einiges passiert, aber wir sind noch lange nicht dort, wo wir hinwollen, deshalb ist es notwendig, dass wir dran bleiben und weitere Maßnahmen einfordern“, zeigen sich die Spitzen der Sozialpartnerinnen und Industriellenvereinigung in einem starken Schulterschluss einig.
FLÄCHENDECKENDER AUSBAU UND RECHTSANSPRUCH AUF KINDERBETREUUNG
"Gerade auch vor dem Hintergrund des akuten Arbeits- und Fachkräftekräftemangels ist ein Turbo beim Ausbau der qualitätsvollen Kinderbetreuung vom Neusiedlersee bis zum Bodensee mit einer Ausweitung der Öffnungszeiten, die mit einer Vollzeitbeschäftigung vereinbar sind, ein Muss - wichtig für Frauen, Familien und den gesamten Wirtschaftsstandort Österreich,“ betont Martha Schultz, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und Bundesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft (FiW), und forderte einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung. Das bedeutet: jedes Kind, das einen Betreuungsplatz braucht, soll auch einen bekommen.
Auch Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und Bundesfrauenvorsitzende betont die Wichtigkeit des Rechtsanspruches. "Der Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz ab dem ersten Geburtstag des Kindes wäre essenziell für arbeitende Eltern, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Aber natürlich heißt das auch, dass dafür die Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen. Um gute Kinderbildung überhaupt zu ermöglichen, muss auch darauf geschaut werden, wie es den Beschäftigten in der Elementarpädagogik geht. Alle politischen Kräfte sind gefordert, für eine Ausbildungsoffensive und gute Arbeitsbedingungen zu sorgen, um dem Arbeitskräftebedarf zu decken“, so die Gewerkschafterin.
Auch Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und Bundesfrauenvorsitzende betont die Wichtigkeit des Rechtsanspruches. "Der Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz ab dem ersten Geburtstag des Kindes wäre essenziell für arbeitende Eltern, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Aber natürlich heißt das auch, dass dafür die Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen. Um gute Kinderbildung überhaupt zu ermöglichen, muss auch darauf geschaut werden, wie es den Beschäftigten in der Elementarpädagogik geht. Alle politischen Kräfte sind gefordert, für eine Ausbildungsoffensive und gute Arbeitsbedingungen zu sorgen, um dem Arbeitskräftebedarf zu decken“, so die Gewerkschafterin.
KINDERBETREUUNG FÜR VITALITÄT LÄNDLICHER REGIONEN ENTSCHEIDEND
"Ländliche Regionen brauchen den konsequenten Ausbau einer bedarfsgerechten, qualitätsvollen Kinderbetreuung. Öffnungszeiten müssen an die Arbeitswelt angepasst sein. Arbeitsplatzangebot, digitaler Ausbau und eine entsprechende Infrastruktur entscheiden über die Rückkehr gut ausgebildeter Eltern in ihre Heimatgemeinden. Rahmenbedingungen für ein ausgewogenes Familien- und Berufsleben sind von größter Bedeutung für die Vitalität des ländlichen Raumes", betont Irene Neumann-Hartberger, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer (LK) Österreich und Bundesbäuerin. "Davon profitieren Arbeitsmarkt, Wirtschaft und Lebensqualität vor Ort. Flexible Kinderbetreuungsangebote wie Tageseltern oder Nachmittagsbetreuung sind auch auf Bauernhöfen möglich, wie Best-Practice-Beispiele von Green Care - Wo Menschen aufblühen“ belegen.“
KLARER FOKUS AUF QUALITÄT BEI GEPLANTEM AUSBAU
Neben dem Ausbau der Betreuungsplätze muss vor allem die Qualität in der frühkindlichen Bildung gewährleistet sein, sind doch elementare Bildungseinrichtungen die ersten Bildungsorte für Kinder außerhalb der Familie. Jeder Euro, der in frühkindliche Bildung investiert wird, kommt 8-fach zurück.
Sabine Herlitschka, IV-Vizepräsidentin und Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG,betont: "Die Weichen für die Zukunft unserer Kinder werden im Kindergarten gestellt! Es ist wichtig, ihre natürliche Neugierde und ihren Forschergeist spielerisch zu stärken, um bereits im Kindergarten den Grundstein für MINT-Themen zu legen. Denn naturwissenschaftlich-technische Kompetenzen sind in der modernen Berufswelt überall gefragt und bieten hervorragende Chancen. Der Kindergarten als der erste Bildungsort braucht ein starkes politisches Bekenntnis aller Beteiligten, um die Potenziale für den Wirtschaftsstandort zu heben!“
AK-Präsidentin Renate Anderl unterstreicht: "Elementarbildung in hoher Qualität hat gleich zwei sehr positive Effekte: Erstens können durch die Betreuungssicherheit sowohl die Frauenerwerbsquote als auch die Zahl der Arbeitsplätze in der Elementarpädagogik gesteigert werden - das wiederum bringt monetäre Rückflüsse in Form von Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen. Und zweitens haben Investitionen in frühkindliche Bildung eine deutlich stärkere Bedeutung als gleich hohe Geldmittel für spätere Bildungsmaßnahmen. So können Entwicklungsunterschiede aufgeholt werden, es werden später bessere Leistungen in der Schule erzielt, auf dem Arbeitsmarkt ergeben sich bessere Chancen und die Wahrscheinlichkeit, von Sozialleistungen abhängig zu werden, ist wesentlich geringer. Eine qualitativ hohe Elementarbildung hat also einen unschätzbar hohen Wert. Deshalb braucht es jetzt 1 Mrd. Euro mehr pro Jahr, um diesen Schatz auch heben zu können.“
Sabine Herlitschka, IV-Vizepräsidentin und Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG,betont: "Die Weichen für die Zukunft unserer Kinder werden im Kindergarten gestellt! Es ist wichtig, ihre natürliche Neugierde und ihren Forschergeist spielerisch zu stärken, um bereits im Kindergarten den Grundstein für MINT-Themen zu legen. Denn naturwissenschaftlich-technische Kompetenzen sind in der modernen Berufswelt überall gefragt und bieten hervorragende Chancen. Der Kindergarten als der erste Bildungsort braucht ein starkes politisches Bekenntnis aller Beteiligten, um die Potenziale für den Wirtschaftsstandort zu heben!“
AK-Präsidentin Renate Anderl unterstreicht: "Elementarbildung in hoher Qualität hat gleich zwei sehr positive Effekte: Erstens können durch die Betreuungssicherheit sowohl die Frauenerwerbsquote als auch die Zahl der Arbeitsplätze in der Elementarpädagogik gesteigert werden - das wiederum bringt monetäre Rückflüsse in Form von Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen. Und zweitens haben Investitionen in frühkindliche Bildung eine deutlich stärkere Bedeutung als gleich hohe Geldmittel für spätere Bildungsmaßnahmen. So können Entwicklungsunterschiede aufgeholt werden, es werden später bessere Leistungen in der Schule erzielt, auf dem Arbeitsmarkt ergeben sich bessere Chancen und die Wahrscheinlichkeit, von Sozialleistungen abhängig zu werden, ist wesentlich geringer. Eine qualitativ hohe Elementarbildung hat also einen unschätzbar hohen Wert. Deshalb braucht es jetzt 1 Mrd. Euro mehr pro Jahr, um diesen Schatz auch heben zu können.“