Frauen, macht mehr aus Eurem Geld!
Fakt ist, die Mehrheit der Frauen in Österreich wird eine niedrigere Pension erhalten als ihre männlichen Partner. Die Gründe dafür sind vielfältig. Hauptsächlich lassen sie sich daran festmachen, dass Frauen sehr oft in weniger gut bezahlten Berufen tätig sind, für gleiche Arbeit um 13% weniger Gehalt erhalten als ihre männlichen Kollegen und einen großen Anteil an nicht entlohnter Care-Arbeit ausüben. Frauen müssten sich also bereits früh Gedanken über ihre Finanzen machen, damit sie der Frage “wird meine Pension für einen angenehmen Lebensabend reichen“, gelassen begegnen können. Doch Mitzwanzigerinnen beschäftigen sich in den seltensten Fällen mit ihrer Rente. Und sind fünfzigjährige Frauen zu spät dran sind, um sich noch ein finanzielles Polster für ihre Rente zu schaffen? Wir haben mit Dir. Mag. Waltraud PERNDORFER, CPM, Geschäftsbereichsleitung der PRIVAT BANK der Raiffeisenlandesbank OÖ AG, darüber gesprochen. Sie wird am Bundesbäuerinnentag (9. und 10. April - www.baeuerinnen.at/bundesbäuerinnentag2024) einen Impulsvortrag zum Thema “Vorsorgen statt Nachsehen - Freiheit beginnt mit finanzieller Unabhängigkeit“ halten.
Frau Perndorfer. gehen, Ihrer langjährigen Erfahrung nach, Frauen anders mit Finanzthemen um als Männer?
Perndorfer: Aus vielen persönlichen Beratungsgesprächen wissen wir, dass Frauen möglicherweise langfristigere Anlageziele verfolgen und weniger risikofreudig sind und sich das in konservativeren Anlagestrategien widerspiegelt.
Woran liegt es, dass sich viele Frauen zu wenig mit ihrer Finanzplanung generell und ihrer eigenen Absicherung im Alter beschäftigen? Wo sehen Sie Ansätze, dies zu ändern?
Perndorfer: Frauen sind die finanzielle Absicherung der Kinder und der Familie besonders wichtig, dabei wird die Absicherung und Vorsorge der eigenen Person aber leider oftmals eher nachrangig behandelt, obwohl dies ein entscheidendes Thema ist. Hier wollen wir ein größeres Bewusstsein schaffen. Frauen durchleben oftmals sehr unterschiedliche Lebensphasen, die auch von Mehrfachrollen etwa wie als Mutter und Familienmanagerin, die auch im Berufsleben steht, gekennzeichnet sind.
Es zeigt sich, dass Frauen sehr oft viele Lebensbereiche jonglieren, sei es von familiären Verpflichtungen. Kindererziehung und Pflege bis zur Übernahme von ehrenamtlichen Tätigkeiten.
Das Thema Vorsorge rückt häufig in den Hintergrund. Sehr oft wird die Regelung der finanziellen Angelegenheiten ausschließlich den Männern überlassen. Hier gilt es, unbedingt selbst aktiv zu werden und Know-how aufzubauen, gerade wenn Frauen über viele Jahre in Teilzeit arbeiten und dadurch relativ wenig Pension erwarten können oder auch für den Fall, dass es zu einer Trennung kommt und sich die finanzielle Lage dadurch verschlechtert.
Mit welchem Alter sollte man beginnen, Maßnahmen zur Vorsorge zu treffen und wie können diese aussehen?
Perndorfer: Das Motto lautet “Je früher, desto besser!“ Bereits mit Eintritt in das Arbeitsleben sollte für das Thema Vorsorge ein fixer Betrag zurückgelegt werden, auch wenn es sich nur um kleine Summen handelt. Ich denke hier an Fondssparpläne, über den langen Zeitraum profitieren Sie von den Zinsen und Zinseszinsen der Veranlagung.
Wenige Jahre vor der Regelpension kann sich jede/r Versicherte die individuelle Pensionshöhe unverbindlich berechnen lassen. Ist es dann bereits zu spät für Maßnahmen, um im Alter einen besseren finanziellen Polster zu haben?
Perndorfer: Zu spät ist es in den seltensten Fällen, um Maßnahmen zur persönlichen Absicherung zu starten. Frauen sollten jedenfalls rechtzeitig, d.h. bis zum 7. Lebensjahr eines Kindes, an die Möglichkeiten des Pensionssplittings denken, wenn Kinderbetreuungszeiten vorliegen.
Spar- und Veranlagungsmöglichkeiten wirken wegen ihrer Komplexität auf viele Menschen abschreckend. Worauf sollte man als Laie dabei besonders achten?
Perndorfer: Ein guter Überblick steht am Beginn jeder Veranlagung. Verschaffen Sie sich diesen über Tutorials im Internet, besuchen Sie Vorträge zum Thema oder wenden Sie sich an den Bankberater ihres Vertrauens, um die bestmögliche Art der Vorsorge für sich zu finden. Nur Kaufen, was man versteht.
Gibt es Anlageformen, zu denen Frauen besonders gerne greifen?
Perndorfer: Tatsächlich investieren viele Frauen in eher konservative Anlageformen wie etwa das Sparbuch. Die Anzahl der Frauen, die sich für ihre Zukunft finanziell absichern wollen und Wertpapiere kaufen, wächst allerdings kontinuierlich.
Was würden Sie als Finanzexpertin ihren Geschlechtsgenossinnen raten?
Perndorfer: Die Vorsorge sollte idealerweise so früh wie möglich beginnen. Je früher Sie mit der finanziellen Vorsorge starten, desto mehr Zeit haben Ihre Investitionen, Zinseszinsen zu generieren, und desto einfacher wird es, langfristige Finanzziele zu erreichen. Diversifizieren Sie Ihre Investitionen über verschiedene Anlageklassen (Aktien, Anleihen, Immobilien). Prüfen Sie Lebens-, Kranken- und Berufsunfähigkeitsversicherungen, um sich vor finanziellen Risiken zu schützen.
Ein “Bäuerinnen im Talk“ am 24. Oktober 2024 (19 bis 20.30 Uhr) bietet den Frauen auf den heimischen Bauernhöfen eine weitere Möglichkeit sich mit dem Thema finanzielle Absicherung auseinanderzusetzen und mit einer Finanzexpertin Fragen zu diskutieren. Näheres dazu wird zeitgerecht auf www.baeuerinnen.at sowie im Newsletter veröffentlicht.
Perndorfer: Aus vielen persönlichen Beratungsgesprächen wissen wir, dass Frauen möglicherweise langfristigere Anlageziele verfolgen und weniger risikofreudig sind und sich das in konservativeren Anlagestrategien widerspiegelt.
Woran liegt es, dass sich viele Frauen zu wenig mit ihrer Finanzplanung generell und ihrer eigenen Absicherung im Alter beschäftigen? Wo sehen Sie Ansätze, dies zu ändern?
Perndorfer: Frauen sind die finanzielle Absicherung der Kinder und der Familie besonders wichtig, dabei wird die Absicherung und Vorsorge der eigenen Person aber leider oftmals eher nachrangig behandelt, obwohl dies ein entscheidendes Thema ist. Hier wollen wir ein größeres Bewusstsein schaffen. Frauen durchleben oftmals sehr unterschiedliche Lebensphasen, die auch von Mehrfachrollen etwa wie als Mutter und Familienmanagerin, die auch im Berufsleben steht, gekennzeichnet sind.
Es zeigt sich, dass Frauen sehr oft viele Lebensbereiche jonglieren, sei es von familiären Verpflichtungen. Kindererziehung und Pflege bis zur Übernahme von ehrenamtlichen Tätigkeiten.
Das Thema Vorsorge rückt häufig in den Hintergrund. Sehr oft wird die Regelung der finanziellen Angelegenheiten ausschließlich den Männern überlassen. Hier gilt es, unbedingt selbst aktiv zu werden und Know-how aufzubauen, gerade wenn Frauen über viele Jahre in Teilzeit arbeiten und dadurch relativ wenig Pension erwarten können oder auch für den Fall, dass es zu einer Trennung kommt und sich die finanzielle Lage dadurch verschlechtert.
Mit welchem Alter sollte man beginnen, Maßnahmen zur Vorsorge zu treffen und wie können diese aussehen?
Perndorfer: Das Motto lautet “Je früher, desto besser!“ Bereits mit Eintritt in das Arbeitsleben sollte für das Thema Vorsorge ein fixer Betrag zurückgelegt werden, auch wenn es sich nur um kleine Summen handelt. Ich denke hier an Fondssparpläne, über den langen Zeitraum profitieren Sie von den Zinsen und Zinseszinsen der Veranlagung.
Wenige Jahre vor der Regelpension kann sich jede/r Versicherte die individuelle Pensionshöhe unverbindlich berechnen lassen. Ist es dann bereits zu spät für Maßnahmen, um im Alter einen besseren finanziellen Polster zu haben?
Perndorfer: Zu spät ist es in den seltensten Fällen, um Maßnahmen zur persönlichen Absicherung zu starten. Frauen sollten jedenfalls rechtzeitig, d.h. bis zum 7. Lebensjahr eines Kindes, an die Möglichkeiten des Pensionssplittings denken, wenn Kinderbetreuungszeiten vorliegen.
Spar- und Veranlagungsmöglichkeiten wirken wegen ihrer Komplexität auf viele Menschen abschreckend. Worauf sollte man als Laie dabei besonders achten?
Perndorfer: Ein guter Überblick steht am Beginn jeder Veranlagung. Verschaffen Sie sich diesen über Tutorials im Internet, besuchen Sie Vorträge zum Thema oder wenden Sie sich an den Bankberater ihres Vertrauens, um die bestmögliche Art der Vorsorge für sich zu finden. Nur Kaufen, was man versteht.
Gibt es Anlageformen, zu denen Frauen besonders gerne greifen?
Perndorfer: Tatsächlich investieren viele Frauen in eher konservative Anlageformen wie etwa das Sparbuch. Die Anzahl der Frauen, die sich für ihre Zukunft finanziell absichern wollen und Wertpapiere kaufen, wächst allerdings kontinuierlich.
Was würden Sie als Finanzexpertin ihren Geschlechtsgenossinnen raten?
Perndorfer: Die Vorsorge sollte idealerweise so früh wie möglich beginnen. Je früher Sie mit der finanziellen Vorsorge starten, desto mehr Zeit haben Ihre Investitionen, Zinseszinsen zu generieren, und desto einfacher wird es, langfristige Finanzziele zu erreichen. Diversifizieren Sie Ihre Investitionen über verschiedene Anlageklassen (Aktien, Anleihen, Immobilien). Prüfen Sie Lebens-, Kranken- und Berufsunfähigkeitsversicherungen, um sich vor finanziellen Risiken zu schützen.
Ein “Bäuerinnen im Talk“ am 24. Oktober 2024 (19 bis 20.30 Uhr) bietet den Frauen auf den heimischen Bauernhöfen eine weitere Möglichkeit sich mit dem Thema finanzielle Absicherung auseinanderzusetzen und mit einer Finanzexpertin Fragen zu diskutieren. Näheres dazu wird zeitgerecht auf www.baeuerinnen.at sowie im Newsletter veröffentlicht.